04.06.2017
"Uns war bewusst, dass wir oben mitspielen würden. Da Klarenthal eine sehr starke Mannschaft hat, lautete vor der Saison unser Ziel, mindestens Zweiter zu werden und Klarenthal wenn möglich zu ärgern“, erzählt Julian Henrici, Mannschaftsführer der zweiten Tischtennis-Herrenmannschaft der SG Anspach. Er und seine Teamkollegen Dennis Gross, Jan Fimmers, Thomas Weidmann, Hans-Jürgen Schade, Harry Felder und Frank Schuler schafften über den Umweg der Relegation nun den Aufstieg in die Tischtennis-Verbandsliga.
Nach der Hinrunde lagen die Anspacher drei Punkte hinter dem späteren Meister aus Klarenthal zurück. Aus eigener Kraft konnten die Kleeblattstädter ihre direkten Konkurrenten nicht mehr einholen. „Aus dem 8:8 zwischen Kriftel und Klarenthal schöpften wir jedoch neue Hoffnung und Motivation“, so Henrici. Wurde die SGA II ihrer Favoritenrolle in der Hinrunde in fast allen Spielen gerecht, so musste die Mannschaft um Henrici jedoch eine Niederlage und ein Unentschieden hinnehmen: „Die beiden Ausnahmen stellten die Spiele gegen Klarenthal und gegen Bad Schwalbach dar. Der spätere Meister Klarenthal hatte in der Hinrunde noch einen ungeschlagenen Spitzenspieler aus Polen. Gegen diesen konnte keiner unserer Spieler im Einzel oder im Doppel gewinnen. Hinzu kam noch, dass Hans-Jürgen Schade nicht mitspielen und ich aufgrund eines Jetlags nicht in meiner gewohnten Form antreten konnte. Das Endergebnis war dann ein verdientes 4:9. Unter normalen Voraussetzungen wäre das ein Spiel auf Augenhöhe gewesen. Beim letzten Spiel der Hinrunde gegen Bad Schwalbach mussten wir auf insgesamt drei Ersatzspieler zugreifen. Uns gelang es zwar, zwischenzeitlich mit 6:3 zu führen, dennoch reichte es letztlich nur zu einem 8:8-Unentschieden.“
Zur Rückrunde gab es zwei personelle Veränderungen, Spitzenspieler Benjamin Schulte-Mattler wechselte in die erste Mannschaft, im Gegenzug kamen Frank Schuler und Thomas Weidmann aus der ersten Mannschaft zur Verstärkung in die zweite Mannschaft. In der Rückrunde konnten die Anspacher häufig in Bestbesetzung antreten und spielten allesamt eine sehr gute Einzel- und Doppelbilanz. So gelang es ihnen, bis auf das Spitzenspiel gegen Klarenthal alle Spiele sehr deutlich zu gewinnen. „Das Klarenthal-Spiel war das absolute Saison-Highlight. Wir stellten einen neuen Zuschauerrekord auf, mindestens 40 Leute feuerten uns an und sorgten für eine überragende Stimmung. Auch der Spielverlauf hätte kaum spannender sein können. Wir verloren alle drei Anfangsdoppel und gerieten mit 0:3 in Rückstand. Nach einer ausgeglichenen Runde in den ersten Einzeln lagen wir vor dem Spitzeneinzel mit 3:6 hinten. Wir rafften uns zusammen, gaben noch mal alles und dank eines sehr guten Teamgeists, individueller Nervenstärke und sensationeller Unterstützung durch die Zuschauer drehten wir das Match zu einem 9:7-Sieg. Nachdem Harry Felder und ich den entscheidenden Punkt im Abschlussdoppel verwandelt hatten, haben Spieler und Zuschauer gemeinsam gefeiert“, erzählt Henrici.
Durch diesen Sieg waren die Anspacher punktgleich mit Klarenthal, hatten allerdings ein etwas schlechteres Spielverhältnis, was dazu führte, dass Klarenthal Tabellenplatz eins verteidigen konnte. Für die Anspacher hieß es deshalb, den Umweg über die Relegation zu nehmen. Mit großer Motivation und viel Ehrgeiz ging es nach Lorsch, dort wartete der Gegner aus Burgholzhausen auf die SGAler. „Wir waren hoch motiviert, hatten jedoch großen Respekt vor Burgholzhausen, das mit 17:23-Punkten und einem vierten Platz in der Verbandsliga eine denkbar schwere Herausforderung darstellte“, unterstreicht Henrici, doch das Spiel verlief dann anders als erwartet: „Wir überrollten Burgholzhausen förmlich und führten zwischenzeitlich mit 7:1. Am Ende stand ein ungefährdeter 9:3-Sieg.“
Rückblickend auf die Saison ist Mannschaftsführer Julian Henrici sehr stolz auf die Gesamtleistung seines Teams. Verlief die Vorrunde noch etwas unglücklich, so konnte jeder Spieler der Mannschaft in der Rückrunde so richtig auftrumpfen. „Wir hatten ein gemeinsames Ziel und haben dafür gekämpft. Dabei bewiesen alle Spieler Charakterstärke und wir rückten als Team noch enger zusammen. Es hat großen Spaß gemacht, mit den sowohl sportlich als auch menschlich tollen Leuten die Saison zu bestreiten“, so Henrici.
In einer sehr ausgeglichenen Verbandsliga, in der auch die erste Herrenmannschaft der SG Anspach künftig mitspielt, heißt das Ziel der nächsten Saison ganz eindeutig Klassenerhalt. „Uns ist bewusst, dass in der Verbandsliga ein anderer Wind weht als in der Bezirksoberliga, aber ich glaube an das Team und bin überzeugt, wenn wir mit einer ähnlichen Motivation, Einstellung und Kampfgeist an die Sache rangehen wie in der Rückrunde, werden wir den Klassenerhalt schaffen und vielleicht die eine oder andere favorisierte Mannschaft ärgern können“, sagt Henrici.